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Unter dem Titel „Industrie – Ferdinand Till & Alexander Schellbach“

Kreismuseum Osterburg eröffnet anlässlich seines 90-jährigen Bestehens zum Internationalen Museumstag am Sonntag, 18. Mai, eine neue Sonderausstellung.

Das Kreismuseum Osterburg feiert in diesem Jahr sein 90-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass wird am Internationalen Museumstag am Sonntag, 18. Mai, um 10 Uhr eine neue Sonderausstellung unter dem Titel „Industrie – Ferdinand Till & Alexander Schellbach“ eingerahmt in ein buntes Programm mit Oldtimertreffen, einem Vortrag über die Industrie in der östlichen Altmark sowie Zeichnen mit Kohle – hierfür arrangiert der Künstler exklusiv aus Maschinenteilen und Gussformen eine Gruppe zum Abzeichnen – eröffnet. Der Eintritt ist bis 17 Uhr frei. Die kulinarische Verpflegung und Getränke werden vom Verein „Freunde und Förderer des Kreismuseums Osterburg“ angeboten.

Die Werkserie „Blühende Landschaften“ (2009 bis 2017) des Wahlleipzigers Alexander Schellbach beinhaltet Zeichnungen sowie keramische Plastiken und Schaukästen. Detailgenaue Kohlestiftzeichnungen beschreiben einen authentischen architektonischen Rahmen, in den zum Teil erfundene Maschinen, zum Teil fiktionale Elemente integriert werden. Es entstehen klaustrophobische Raumkonstellationen und verstörende Zeitzeugnisse. Damit werden die Bilder von reiner Dokumentation in eine Collage unterschiedlicher Realitäten transformiert. Der Betrachter wird somit in eine Spurensuche versetzt und dazu eingeladen, die Darstellungen kritisch zu hinterfragen. Die Wahl des Formats der Zeichnungen unterstützt gleichsam durch ihre Nähe zur Fotografie den dokumentarischen Aspekt. Hierdurch wird eine Glaubwürdigkeit der Darstellungen suggeriert, um so die Grenzen zwischen Dokumentation des Vorgefundenen und der Fiktion verschwimmen zu lassen.

Der Heimatmaler Ferdinand Till wurde 1900 im damaligen Sudetenland geboren und lebte ab 1946 in der Altmark. Er ging später nach Darmstadt, wo er 1961 verstarb. Seine Werke zeigen seine Welt, wie sie war. Besonders die Altmark hat er mit gekonntem Strich und gutem Auge wiedergegeben. Sein Stil ist sehr realistisch, zeigt aber auch impressionistische Anleihen. So malte er auch En Plein Air, also an der frischen Luft. Seine weniger bekannte Reihe zum Thema Industrie malte er dann in weniger frischer Luft, doch voller Energie und Leben. Das Museum zeigte diese Werke bereits 2023 in Krumke bei einer Pop-Up-Ausstellung, wo die Idee zu einer größeren Ausstellung entstanden war.

Durch den Rauch, den Schmutz und das Feuer in seinen Bildern wirken diese fast surrealistisch und ähneln in ihrer Essenz denen von Alexander Schellbach. Die Gegenüberstellung des zeitgenössischen Künstlers Schellbach und des erstaunlich modernen Till eröffnet eine gänzlich neue Perspektive auf die beiden Künstler.

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